Funkenfeuer im Allgäu

Wie im Allgäu der Winter ausgetrieben wird.

Interessantes und wissenswertes zu einem alten Allgäuer Brauch und warum 2017 ein gutes Kirschenjahr wird.

Jedes Jahr werden am ersten Sonntag nach dem Aschermittwoch die Funkenfeuer entzündet. Dieser alte alemannische Brauch soll den Winter austreiben und ist nicht nur im Allgäu, sondern auch in Vorarlberg, der Schweiz in Liechtenstein verbreitet.

 

Am Samstag vor dem Funken wird im Dorf altes Holz gesammelt, das auf dem Funken verbrannt wird. Der Kern des Funkens bildet die sogenannte Funkentanne, die bis auf den Wipfel entastet Baum, auf dessen Spitze die Funkenhexe angebracht wird. Diese Hexenpuppe besteht aus Stroh und wird mit einer Schwarzpulverladung gefüllt. Das explodieren dieser Ladung soll Glück bringen.

 

Sobald der Funken aufgebaut ist, übernimmt die Funkenwache ihren Schutz. Sie soll ein vorzeitiges Entzünden des Funkens durch Bewohner andere Dörfer verhindern. Diese „Spiel“ ist vielerorts immer noch mit dem Brauch verbunden und immer wieder wird erfolgreich ein Funken frühzeitig angezündet.

 

Am Funkensonntag wird der Funken dann feierlich nach Einbruch der Dunkelheit entzündet. Es soll Unglück bringen, wenn der Funken vor der Explosion der Hexenpuppe umkippt. Auch einige alte Bauernregeln richten sich nach dem Funkenfeuer. So sollen lange Eiszapfen am Funkensonntag einen langen Flachs versprechen. Für die Gegenwart interessanter ist die Bauernregel, dass es viele Kirschen gibt, wenn man am Funkensonntag viele Sterne sieht. Nach dem diesjährigen Funkensonntag mit nur wenigen Wolken sollte 2017 ein ausgezeichnetes Kirschenjahr werden.